Heuneburg

Etwa zwei Kilometer südlich der Heuneburg liegt in der Donauebene eine Gruppe von sieben Grabhügeln. Sechs dieser Grabhügel sind heute durch die moderne Landwirtschaft vollkommen verschliffen und zerstört worden und mit bloßem Auge kaum noch im Gelände zu erkennen. Von ihrer ehemaligen Mächtigkeit zeugt jedoch der siebte - „Bettelbühl“ genannte – Grabhügel, der heute noch eine Höhe von knapp 4 m und einen Durchmesser von ca. 60 m aufweist. Obwohl hier Generationen von Forschern mit Fug und Recht die Bestattungsplätze von frühkeltischen Adligen vermuteten, fanden hier bis vor wenigen Jahren niemals wissenschaftliche Ausgrabungen statt. Erst die Entdeckung eines reich mit Goldschmuck ausgestatteten frühkeltischen Kindergrabs, das im Jahre 2005 beim Umpflügen des als Maisackers genutzten Areals erfasst und teilweise zerstört wurde, zwang die archäologische Denkmalpflege zum handeln.

 



DAS GEHEIMNIS DER KELTENFÜRSTIN

SPEKTAKULÄRE FUNDE
INNOVATIVE METHODEN
Das Prunkgrab von der Heuneburg

 


Eine Ausstellung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft und von Lotto-Toto.

 

Allgemeine Informationen
Eine außergewöhnliche, wissenschaftlich herausragende Entdeckung gelang den Archäologen des Landesamtes für Denkmalpflege im vergangenen Jahr im Umfeld des frühkeltischen Fürstensitzes Heuneburg bei Herbertingen, Kreis Sigmaringen. In der Donauebene unterhalb der Burg legten sie im Zentrum eines ehemals mächtigen Grabhügels ein 4 mal 5 Meter großes Kammerschachtgrab des 6. Jahrhunderts v. Chr. mit reichen Beigaben aus Gold, Bernstein, Gagat (Pechkohle) und Bronze frei. Neben der bislang nicht beraubten reichen Ausstattung und kunsthandwerklichen Qualität der Beigaben ist auch die Erhaltung des Grabes ganz außergewöhnlich: Durch Grundwasser und Staunässe sind die mächtigen Eichenhölzer des Kammerbodens und Beigaben aus organischen Materialien, die unter normalen Erhaltungsbedingungen im Boden spurlos vergehen, in diesem einmaligen Fall konserviert worden. So wird sich das Grab anhand der Holzfunde vermutlich jahrgenau datieren lassen und damit die Kenntnisse über die Geschichte und Kultur der Kelten wesentlich bereichern. Die Heuneburg gilt als einer der Entstehungsorte der Keltischen Kunst und Kultur. Die bisherigen Ausgrabungsbefunde lassen keinen Zweifel daran, dass sich hier zwischen ca. 620 und 480 v. Chr. eines der bedeutendsten Siedlungs-, Wirtschafts- und Machtzentren der älteren Eisenzeit befand, das weit reichende Beziehungen bis nach Etrurien und zu den griechischen Kolonien unterhielt.



Koordinierung
Prof. Dr. Dirk L. Krausse
Landesarchäologe Baden-Württemberg
Leiter des Referates 85 im Landesamt für Denkmalpflege:
Schwerpunktgrabungen, wiss. Auswertungen und Feuchtbodenarchäologie
Landesamt für Denkmalpflege
Berliner Straße 12
D-73728 Esslingen
Tel: 0711/90445-502
Fax: 0711/90445-147
dirk.krausse@rps.bwl.de


Dipl.-Rest. Nicole Ebinger-Rist
Fachgebietsleitung Archäologische Restaurierung im Referat 84
Regierungspräsidium Stuttgart
Landesamt für Denkmalpflege
Berliner Str. 12
D-73728 Esslingen am Neckar
Tel: 0711/ 90445-440 oder 131
Fax: 0711/ 90445-124
Nicole.Ebinger-Rist@rps.bwl.de





IMPRESSUM    |    DATENSCHUTZ

© Landesamt für Denkmalpflege / Regierungspräsidium Stuttgart
webdesign: bodon, konzeption und gestaltung, stuttgart